Winter wie Sommer strömen Freizeitsportler in Scharen nach draußen, um Ski zu fahren, zu joggen, zu walken, zu wandern, Rad zu fahren oder um Fussball zu spielen. Natürlich ist Bewegung gesund und tut auch gut, doch immer wieder geschehen kleinere oder grössere Unfälle. Jedes Jahr verletzen sich in der Schweiz über, 250 000 Menschen beim Sport. Nicht in dieser Rechnung enthalten sind die unzähligen Blasen, Blutergüsse und andere Verletzungen, die schon die meisten von uns erfahren und selber behandelt haben. Doch wie versorgt man Sportverletzungen?
Hier ein paar wichtige Tipps:
Sportverletzungen
Prellungen, Hämatome nach Schlägen oder Stürze
Prellungen und Hämatome geschehen oft. Die richtige Behandlung erspart Ihnen Schmerzen und beschleunigt die Genesung. Gehen Sie nach dem PECH Schema vor.
PECH = Pause, Eiskühlung, Compression und Hochlagern
Vorgehen
- Unterbrechen Sie sofort die sportliche Tätigkeit
- Kühlen Sie die Stelle für ca. 20 Minuten mit Eiswürfeln oder Coolpacks (Coolpacks nie direkt auf die Haut legen, immer in einen Tuch einwickeln). Unterwegs können Sie im Notfall Eisspray benutzen (Vorsicht, denn bei unsachgemässer Anwendung können Erfrierungen entstehen). Die Kühlung ist eine wirkungsvolle Massnahme, die den Schmerz betäubt, Blutergüsse, Entzündungen und Schwellungen hemmt.
- Legen Sie mit einer elastischen Binde und mässigem Druck einen „Kompressionsverband" an, um eine Blutung ins Gewebe zu verhindern.*
- Kühlen Sie weiter für ca. 1- 2 Stunden
- Verletzte Arme und Beine sollten über der Herzhöhe (45 Grad) gelagert werden.
* bei leichten Pellungen, die nicht eingebunden werden, können kühlende Gele oder Salben angewendet werden.
Faustregel: Jede Stunde Verzögerung, verlängert die Heilung um einen Tag.
Kontraindikation: Wärme und Massage für mindestens 24 Stunden
Krampf oder Zerrung?
Die Muskulatur ist beim Sport am häufigsten von Verletzungen betroffen. Dabei kommt es besonders oft zu:
Muskelzerrungen - zu erkennen am plötzlichen, krampfartigen Schmerz. Der Muskel fühlt sich hart und gespannt an, man hat das Gefühl dieser sei zu kurz oder dass eine Kralle diesen umfasst und verkürzt. Legen sie sofort eine Trainingspause ein. Weitere Belastung kann die Zerrung verschlimmern, bis zum Riss. Danach 20 Minuten intensiv kühlen, und ganz vorsichtig Dehnen. Sollte der Schmerz weiter bestehen, legen sie einen Kompressionsverband an und Kühlen sie weiter. Den verletzten Bereich für mehrere Tage nicht belasten.
Ein Muskelfaserriss kann die Folge einer plötzlichen Zugwirkung auf einen gespannten Muskel (Sprint, Sprung, Wurf) sein oder wenn Sie einen bereits überlasteten Muskel nicht schonen. Sie spüren einen Spontanschmerz, manchmal als „knallendes Geräusch" empfunden und danach heftige Stiche in der Muskulatur. Stellen Sie die verletzte Stelle absolut ruhig, damit das Muskelgewebe nicht weiter reißt. Unbedingt einen Arzt aufsuchen, um den Grad der Verletzung festzustellen!
Beim weit verbreiteten Muskelkater handelt es sich nach Ansicht von Fachleuten um die Folge winziger Muskelrisse bzw. der Entzündungsreaktion des Körpers, die nichts anderes als eine Reparaturmaßnahme ist. Das erklärt, warum der Schmerz erst nach ein bis zwei Tagen auftritt. Nach Muskelüberlastung helfen in den ersten 24 Stunden Kalt/Warm-Wechselpackungen sowie das Abreiben mit Eis, Kneipp-Anwendungen und leichtes Bewegungstraining. Dadurch wird die Versorgung der Muskeln mit Sauerstoff und Nährstoffen sowie die Ausschwemmung von Schadstoffen, wie Proteine aus geschädigten Muskelzellen, gefördert.
Muskelkrämpfe
sind Anzeichen eines ermüdeten Muskels. Diese treten bei zu langer Beslastung und bei Hitze auf. Der Muskel bleibt angespannt und hart. Dieser lässt sich nicht mehr lockern und schmerzt. Zur Vorbeugung viel trinken: Wasser, Fruchtsaftschorle oder isotonische Getränke. Als Gegenmassnahme akuter Anfälle helfen Lockerungsmassagen und Eisabreibungen